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Coca-Cola Space Can
Quellennachweise:
Sea, Air, Space Museum Washington
www.nasa.gov
www.coca-cola.com
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Impressum
Die beiden Space-Dosen von Coca-Cola und Pepsi-Cola
sind eher seltene Vertreter amerikanischer Weltraum-
geschichte. Bis dato war es nicht möglich, die braune,
zuckerhaltige Brause im Weltraum zu trinken. Dabei war
nicht nur das Problem, den Inhalt der Dose kontinuierlich
auszugeben, sondern auch die kohlensäurehaltige
Flüssigkeit, in NASA-Berichten auch als Mehrkompo-
nentenflüssigkeit bezeichnet, in der Schwerelosigkeit in
einer gleichmäßigen Konsistenz abzugeben. Laut
Berichten würde diese ohne Gravitation nicht verbunden
bleiben.
Am 29. Juli 1985 startete die Challenger STS-51F nach einigen abge-brochenen
Starts doch noch ins All. Mit an Bord der Raumfähre waren zwei Prototypen von
Getränkedosen der Firmen Coca-Cola und Pepsi-Cola. Der Astronaut Anthony W.
England testete in ca. 300 km über der Erde die beiden Prototypen-Dosen, die es
sich zur Aufgabe gemacht haben, Cola in der Schwerelosigkeit des Weltraumes
trinkbar zu machen. Außerdem sollten die Tests Klarheit darüber verschaffen, wie
sich die Mehrkomponentenflüssigkeit in dieser erdfremden Umgebung verhält und
in welcher Art sich diese in ihre einzelnen Inhaltsstoffe auflöst. Natürlich darf
hierbei auch der Geschmack nicht auf der Strecke bleiben, damit den zukünftigen
Weltraumreisenden der Trinkspaß des Erfrischungsgetränkes auch in der
Schwerelosigkeit nicht verwehrt bleibt.
Das von Pepsi-Cola gefertigte Trinksystem ähnelt eher einer Rasierschaumdose
als einer Coladose. Die Ausströmdüse und die
Betätigungstaste werden zum Trinken niedergedrückt,
damit die Pepsi ausströmen kann. Zum Schutz des
Ausströmventils dient ein Deckel, der mit einer Schnur
an der Dose befestigt ist. Die Dose wiegt im
Leerzustand ca. 180 g, die Füllmenge beträgt ca. 140 g.
Im Inneren regelt ein Druckluftzylinder den nötigen
Schub auf das Drei-kammersystem, um die frisch
gemischte Cola an der Mischdüse auszugeben. Im Falle
meiner Dose handelt es sich wohl um ein
nachproduziertes Merchandising-produkt, das dem Original nur in der
Form nachempfunden ist.
Die von Coca-Cola entwickelte Dose unterscheidet sich völlig vom
Konkurrenzprodukt. Der wuchtig wirkende Aufsatz wurde auf einer
scheinbar handelsüblichen Dose angebracht. Eine Sicherung
verhindert, dass eine ungewollte Entleerung des Inhalts durch eine
versehentliche Betätigung der Hebel-automatik bewirkt wird. Daher
muss zum Entsichern ein kleiner Hebel herausgeklappt werden.
Beim Betätigen der Taste öffnet sich das aus rostfreiem Stahl
gefertigte Ventil und gibt den Inhalt durch einen Schnabel in den
Mund des Astronauten frei.
Zur Regulierung der Fließgeschwindigkeit befindet sich auf der Oberfläche des
Aufsatzes eine Justierschraube. Der Schutzdeckel ist mit einem Faden am Aufsatz
mit der Trinköffnung befestigt. (Dieser Faden ist bei meiner Dose leider nicht mehr
vorhanden.) Um die Dose in der Raumstation sicher befestigen zu können, war ein
Klettverschluss an der Seitenwand angebracht.
Im Doseninnenraum befindet sich eine Membrane, die über eine Öffnung am
Dosenboden mit Druckluft aufgeladen werden kann. Die Flüssigkeiten werden aus
zwei getrennten Beuteln zusammengeführt und als „bekannte“ Coca-Cola an der
Ausgabedüse bereitgestellt.
Das Leergewicht der Coca-Cola-Spacecan beträgt ca. 352 g, die
Füllmenge ca. 140 g. Der Druck an der Öffnung ist geringer als 1
psi und der Gegendruck beträgt maximal 50 psi. Die Fließge-
schwindigkeit liegt bei 5 ml/sek. Die Entwicklungs-kosten der
Coca-Cola Space Dosen beliefen sich auf ca. 250.000 US$. Für
den Transport ins All und die vorbereitenden Tests investierte
Coca-Cola noch einmal mehrere Millionen US$. Laut Aussage
des Coca-Cola Museums in Atlanta, USA, wurden von insgesamt
20 produzierten Spacecans nur vier Stück für Testzwecke in
einem eigens dafür entwickelten Kühlsystem in den Orbit
transportiert.
Coca-Cola und Pepsi-Cola stellten sich somit der technischen Heraus-forderung,
eine Getränkedose zu entwickeln, deren Verpackung und Aus-
gabegeschwindigkeit der kohlensäurehaltigen Flüssigkeit bei Schwerelosigkeit
einer Nutzung im Weltall standhalten kann, ohne die Raumfähre Challenger
unnötig zu „beschmutzen“. Leider war es mir nicht möglich, genauere
Testergebnisse ausfindig zu machen.
In späteren Jahren wurden die Space-Dosen durch neu entwickelte Auto-maten,
die spezielle Behältnisse befüllen, ersetzt. Diese konnten allerdings nie die Klasse
der eigens für das Weltall entwickelten Dosen von Coca-Cola und Pepsi-Cola
erreichen.
Mir ist bewusst, dass meine Ausführungen noch lange nicht vollständig sind. Falls
Ihr also im Zusammenhang mit der Coca-Cola oder Pepsi-Cola Spacecan weitere
Infos (oder günstige Original-Spacecans) für mich habt, dann her damit. :-) Eure
Mails sind jederzeit willkommen ...
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